Merisana ist die „Mittagsfrau“, die milde und gütig über die Almen wandelt und alle glücklich macht, die ihr begegnen. In dem Märchen „Die Hochzeit der Merisana“ verliebt sich, je nach Version, der Strahlenkönig „Rey de Rayes“ in Merisana oder ein junger Jägersmann.
Ihre Bedingung für die Hochzeit ist, dass auch weiterhin alle Blumen und Tiere glücklich sind. Diese Bedingung kann niemand erfüllen, nicht für ein Jahr, nicht für einen Monat. Merisana besteht darauf, dass zumindest an einem Tag alle glücklich sein sollen. Der junge Mann ist verzweifelt, denn auch das kann er niemals garantieren. Er bittet die Berge, den Wind und den Mond, ihm zu helfen, doch erst als er die Göttin des Mittagslichtes trifft, verspricht sie Hilfe und Glück für alle am Hochzeitstag der Merisana.
Als Merisana auf dem Weg zu ihrer Hochzeit einen Baum kahl dastehen sieht, schenkt sie ihm ihren grünen Schleier und daraus wurde die lichte Lärche. Wer heute unter einer Lärche liegt und glücklich ist, fühlt Merisanas Geist durch die Jahrtausende wehen.